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«Die Kirche sollte mehr kollaborieren...» Beat Schlatter zu Gast im «Gespräch an der Kanzel»

Der Schweizer Kabarettist, Schauspieler und Drehbuchautor Beat Schlatter diskutierte im Teufener Gespräch an der Kanzel mit Diakon und Pfarreileiter Stefan Staub über das Leben, die Gesellschaft und den Glauben.

«Vom Punk zum Prediger» betitelte der Blick vor einer Woche einen Artikel über Beat Schlatter, der zum Anlass seines 60. Geburtstag entstanden war. Der Zürcher ist in vielseitigen Welten unterwegs: als Musiker, Comedian, Schauspieler und eben manchmal auch als Prediger an der Kanzel.
Im Gespräch mit Stefan Staub stellte sich Schlatter offen und ehrlich Fragen über das Leben als Schauspieler, seine Rollen, das Rampenlicht und über seine Leidenschaft für Postkarten und den heiligen Antonius.
Wie für die meisten Kulturschaffenden ist die aktuelle Situation auch für Schlatter eine Herausforderung. Er lebt von seinem Ersparten und kann es kaum erwarten, bis das Leben auf der Bühne wieder losgeht.
2020 hat Schlatter ein Buch über seine Postkartensammlung herausgebracht. Was hinter seiner Leidenschaft für Postkarten steckt? Für Schlatter sind Postkarten Stimmungs- und Emotionsträger. Sie werden mit Erinnerungen in Verbindung gebracht und lösen Emotionen aus. Das Sammeln von Erinnerungen gehört für Schlatter zu seinem Beruf als Schauspieler dazu, denn die Emotionen daraus fliessen später in seine Rollen ein.
Spannend auch, dass der reformierte Schlatter eine Faszination für katholische Mystik und Heilige hat. Besonders der heilige Antonius hat es ihm, seit Dreharbeiten in Lissabon, angetan und ihm schon einige verloren geglaubte Dinge zurückgebracht.
Angesprochen auf das Thema, was die Kirche besser machen könne, um wieder mehr Menschen anzusprechen meint Schlatter: «Die Kirche sollte mehr Kollaborationen machen, mit dem Sport, der Kultur, mit der Wirtschaft oder der Politik.» Durch solche Kollaborationen und einer neuen Gestaltung von Kirche könnten sich die Menschen wieder mehr für die Kirche interessieren und die Kirchenräume neu entdecken.

Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt von stimmungsvollen Tönen des professionellen Klarinettisten Markus Egger und Alessandro Fiore an Piano und Orgel.